Los Conquistadores
Heute fand der Wettbewerb des Marching von den Pfadfindern
statt. Schon um sieben Uhr sollten wir dafür abgeholt werden. Laut penetrant
hupend wie immer machte Maria José uns darauf aufmerksam, dass wir aus dem Haus
kommen sollten, damit wir endlich mit den Kindern losfahren konnten. Alle
wurden wieder auf den Jeep gepackt und auf ging die Fahrt. Staub wirbelte durch
die Gegend, hupend und rufend verscheuchte Maria einen Hund mitten auf der
Straße. Eine Henne lief gackernd über den Weg, ein kleiner Junge am Straßenrand
spielte mit einer Orange wie mit einem Ball herum, und die Kinder hinten auf
der Ladefläche fielen von der wackeligen
Fahrt fast rückwärts hinunter. Die Kinder klopften auf das Dach des
Jeeps und Maria wurde davon ganz nervös. Ungefähr eine Stunde eierten wir hin
und her, hielten mal hier mal da an, einer sprang mal schnell hinten drauf,
eine stieg schnell aus, auf einmal saß man neben jemand komplett Fremdes. Kurz
gesagt: Myriam und ich verstanden nicht viel was da so schnell genuschelt
wurde, aber zwei Sachen waren klar: 1. Es gab irgendein Problem und 2. Wir
müssen uns an solche Situationen dringend gewöhnen! Irgendwann waren hinten auf
unerklärlicherweise so viele Massen von Kindern, dass es hieß „Alle die nicht
an dem Wettbewerb teilnehmen, fahren den restlichen Weg ab Monterrey mit dem
Bus!“. Gesagt getan.


Müll danach aus dem Fenster zu werfen, so wie alle es hier machen, dazu konnte ich mich als Deutsche auch noch nicht überwinden!

Ins Finale schaffte es dann zum Glück auch unser Team, das
eine Dreiviertelstunde später auftauchte und was anscheinend auch niemandem
etwas ausmachte. Ich muss sagen, dass dieses Marching schon sehr krass an die
Hitlerjugend erinnert!
Nach dem Wettbewerb kamen noch einige der Pfadfinder zu uns,
um Fotos mit "den Weißen" zu schießen. Auch daran müssen wir uns noch gewöhnen;
es werden ständig Fotos gemacht! Man fühlt sich schon fast wie ein Star!

Dann ging es noch eine Runde durch das Spielcasino für die
Jungs, und dann ab in den nächsten Bus wieder nach Satelite Norte. Nächster Bus
heißt aber nicht gleich der nächste, der vorbeikommt. Nein! Da wir uns ja jetzt
in der Stadt befanden, dauerte es länger, einen Bus zu finden, der in unsere
Richtung fährt und gleichzeitig genug Sitzplätze zur Verfügung hat. Irgendwann
fanden wir einen Bus, stiegen total fertig ein und vergaßen vor lauter
Müdigkeit „Stopp“ zu schreien, als wir an unserer Straße vorbeifuhren. Dann
wurde noch schnell die Autobahn überquert, wie immer, was hier anscheinend auch
normal ist und sich wirklich als schwierig ereignet, wenn die Autofahrer nicht
mal an einem Zebrastreifen anhalten! Dann ging es ab nach Hause.
Wieder ein sehr ereignisreicher
Tag! Estoy cansaaada 🙈
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