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Es werden Posts vom September, 2017 angezeigt.

Das Ministerium der Frauen

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Dieser Tag war wieder ein sehr sehr langer. Alles fing schon in der Nacht an, beziehungsweise sehr früh am Morgen. Im Halbschlaf hörten wir Schreie, die wir nicht genau zuordnen konnten. Es war eine Mischung aus Katzengejaule und Babygeschrei. Hundebabys! Kiara hat endlich ihre Babys bekommen, es sind insgesamt 5 Stück. Beethovens tiefe Bellen hörte man ab und zu auch aufgeregt, und ich bin echt stolz, dass er sich benimmt und gut auf die Babys aufpasst. Jetzt weiß ich, warum mich die beiden die letzten beiden Male vor dem Joggen so aufgeregt angesprungen und gebissen haben :D Leider konnten wir uns nicht lange mit den Babys beschäftigen, weil es schon sehr früh losging; um 10 vor sieben machte ich mich schnell über mein Müsli her, bis es wieder mal hupte, wir stiegen alle ins Camioneta und auf gings zum „Tag der Frauen“. Hier gibt es sehr viele Feiertage, vor kurzem noch der „Tag des Alles“. Was man sich darunter vorstellen kann? Tag der Liebe, Tag des Friedens, Tag des Essens

Ende gut, VISUM DA!

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Endlich haben wir es geschafft! Nach langen Wartezeiten und manchmal auch einigen Ausrastern können wir jetzt stolz unser Visum in den Händen halten! Ich hab inzwischen echt die Schnauze voll von irgendwelchen Wartezimmern und Nummern, die man ziehen muss. Respekt an die Leute, die es schaffen, eine neue Staatsbürgerschaft anzunehmen. Respekt an Maria José, die ja eigentlich Spanierin ist! In unserm neuen Camioneta (so nennt man die Jeeps hier) ging es dann erst mal noch zum Direktor einer großen Bank (auch wieder ein Freund) , dem sie ihre „Voluntarias alemanas“ unbedingt vorstellen wollte, und danach einkaufen, wo Maria José uns großzügig ein Glas „dulce de leche“ von 80 Pesos (umgerechnet fast 10 Euro!!!) kaufte. Ich machte die Erfahrung, dass hier diese „Service-Männer“, die deine Einkäufe in Tüten verstauen, sogar deinen Einkaufswagen zu deinem Wagen bringen und für dich einladen, was mich dazu brachte, darüber nachzudenken, vielleicht doch noch einige Wartezeiten in ir

Cumpleaños feliz!

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Es war schon Mitternacht, als sie mit einer Torte bewaffnet in mein Zimmer einbrachen, um mich mit Gesang aus dem Schlaf zu reißen. Mein Geburtstag! Straße des 24. Septembers Der Tag davor war schon sehr anstrengend gewesen, und da ich mich schon so überfressen hatte, wie noch nie, bin ich erschöpft „schon“ um halb elf ins Bett gefallen. Wir hatten diese Woche ein etwas verlängertes Wochenende, da am 24. September der Geburtstag von Santa Cruz ist, der groß mit Feuerwerk und traditionellem Tanz gefeiert wird. An dem Abend waren auch noch Flo und Melissa, zwei andere Freiwillie von ADRA (Projekt AME Bolivia) dabei, und ich habe wirklich keine Ahnung wie Maria José DAS wieder geschafft hat, aber wir trafen die Königin von Santa Cruz und saßen am Ende doch tatsächlich im 1. VIP-Bereich, ganz vorne bei den reichen Schnöseln. Das war die erste Nacht, wo wir richtig kaputt um 2 Uhr in der Nacht ins Bett sanken. Die zweite Nacht ging es auf einen Geburtstag und danach gabs

Tropenregen

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Heute ist Freitag und ich hatte mich eigentlich auf total viel Stress eingestellt, aber heute regnet es tatsächlich den ganzen Tag wie aus Kübeln. Ihr denkt euch jetzt natürlich, ja und, was macht das denn? Ganz einfach: die Kinder kommen dann nicht. Ganz anders als in Holland, wo die Niederländer bei Wind und Wetter, Schnee oder Regen trotzdem mit dem Fahrrad zur Schule fahren, reicht hier einfach nur ein 10-Grad Unterschied im Minusbereich, dass hier niemand aufkreuzt. Also sitzen wir hier einfach nur herum, und versuchen uns die Zeit mit einigen kleinen Aufgaben zu vertreiben. Zum Beispiel wird heute wieder Granola hergestellt und in die Tütchen abgefüllt, die wir dann verkaufen. Ich kann es kaum glauben, dass hier scheinbar tatsächlich 24 Grad zu sein scheint, denn es ist hier wirklich kalt und ich laufe sogar mit einem Hoodie herum. Die Straße gibt es schon gar nicht mehr, überall ist nur Wasser zu sehen, und es will einfach nicht aufhören zu schütten. Also werden wir heut

Der Supermarkt

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Ein großer Supermarkt ist hier tatsächlich sehr umfangreich und es gibt sehr viele und auch neue Produkte. Wir durften schon viele exotische Obst und Gemüsesorten ausprobieren, von denen ich noch nie etwas gehört habe und die für mich wie eine Fantasie-Frucht aussehen. Soja gibt es hier übrigens in Hülle und Fülle: Sojamilch, Sojatdrinkjoghurt, Sojasaft mit Geschmack, Sojaaufstrich, einfach alles! Die Hausmütter in Deutschland dürfen neidisch sein: es gibt hier an jeder Kasse uniformierte „professionelle Einpacker“, die all deine Einkäufe in (für mich inzwischen befremdlich) Plastiktüten packen und dir in die Hand drücken. Umständlicher Weise muss man danach seine Sachen aus einem Schließfach direkt daneben abholen, da man den Supermarkt nicht mit Rucksack oder Ähnlichem betreten darf. Eine Milch in einer Verpackung habe ich hier zwar noch nicht gefunden, dafür aber richtig leckere, typische Spezialitäten, die man hier hin und wieder an Ständen kosten kann. Sehr enttäuschend fü

Was hier so los ist

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Hallo aus der Steinzeithöhle! Ich habe wieder mal lange kein Internet gehabt, was irgendwann komischerweise so vertraut geworden ist. Man beginnt altmodisch zu denken, wie unsere vorige Generation: „Oh nein, ich kann dieser Person erst absagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe!“ oder „Ich muss diese Person noch etwas fragen! Wann bin ich wieder am gleichen Ort wie sie?“ Andererseits ist es wirklich nervig, und ich spiele mit dem Gedanken, mir einen Internet-Stick oder einfach eine Flat zu holen. Hoffentlich klappt das wirklich mit dem WLAN, aber ich glaube da schon gar nicht mehr dran. Hier habe ich gelernt, immer mit dem Schlimmsten rechnen zu müssen... Morgens mit meinen Hunden Was gibt es Neues? Bei den fettigen Mahlzeiten hier geht man auf wie ein Braten im Ofen. Weil mir der Muffin-Look überhaupt nicht gefällt, habe ich jetzt angefangen, jeden morgen um Punkt 6 Uhr in Begleitung unserer beiden Hunde Kiara und Beethoven joggen zu gehen, was wirklich das Beste ist, was ich

Langes Wochenende im Gasthof

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Gestern ging es in eine neue internationale Gemeinde mitten in Santa Cruz, und international heißt hier nicht europäisch, sondern lateinamerikanisch. Es gab Leute aus Honduras, Chile, Argentinien, Peru und eine Menge Brasilianer, für die ein extra Übersetzungsraum eingerichtet wurde. Anders als ich es zum Beispiel kenne, wird hier jede einzelne Person vor der Lektion nach ihrer Woche gefragt, dann begannen auch schon die Bekanntmachungen, und auch hier winken die Leute ständig, was, wie ich festgestellt habe, ein Erstatz fürs Klatschen zu sein scheint. Immernoch irritierent. Plötzlich "by the way" fand auf einmal einfach eine Taufe statt! Alles ereignete sich in einer Zeit von 10 Minuten, einmal rein und wieder raus aus dem Wasser, und der Gottesdienst ging einfach so weiter. Myriam erzählte mir, dass sie in der Gemeinde in Montero tatsächlich erst am Ende mitbekommen hatte, dass 7 Leute getauft waren worden, da das wirklich alles sehr schnell und unterschwellig abzulaufen

Im Colpa Caranda Eco Resort ****

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Ich sitze gerade in dem Innenhof des Gasthauses, welches Myriam und ich für dieses Wochenende gemietet haben, denn ganz ehrlich: es reicht mir! 😂 Ich hatte bis jetzt die ganze Zeit über kein Internet und musste hauptsächlich von Hotspots leben, um mit euch einigermaßen kommunizieren zu können, also Schluss damit! Es ist wirklich ein Wunder, dass ich hier heute sitze, denn es hat wirklich 3 bis 4 Stunden gedauert, ehe wir dann auch wirklich hier ankamen. Man muss sich das wie eine lange Autofahrt an die Ostsee vorstellen, nur mit einem Unterschied: wir sind währenddessen nicht gefahren. Nach unserem erfolgreichen, leider wieder etwas verspäteten Tag mit den Kindern, die manchmal wirklich etwas schwierig zu handhaben sind, ging es ans Putzen, Abwaschen und so weiter, und Myriam und ich versuchten uns wirklich zu beeilen, damit wir schnell loskamen. Erschöpft waren wir schon, denn es ist wirklich super anstrengend, ungehorsame Kinder mit einem mangelnden Vokabular im Griff zu haben,