Endlich angekommen!



Man glaube es oder nicht, aber ich bin tatsächlich in Bolivien angekommen! Meine Reise ging über Madrid, Miami und La Paz und war das reinste Drama. Während ich fröhlich und endlich mit den Tickets in der Hand den Check-In verließ, wurde ich prompt durch eine Aussage wieder an den Schalter gerufen, wo mich derselbe Mann von letzter Woche aufrief. Allerdings wollte er zum Glück nur mein Ticket überprüfen. Leider wusste keiner von allen Befragten, ob ich mein Gepäck in Miami noch abholen müsse, was sich später als ein riesen Theater erwies, da ich in Miami nur wenig Zeit zum Umsteigen hatte. Aber auch das habe ich gemeistert bekommen, und als ich dann endlich glücklich aber dennoch komplett übermüdet von der 26-stündigen Reise in Santa Cruz de la Sierra ankam, liefen meine Organisationsleiterin und ich eine halbe Stunde gegenseitig aneinander vorbei, sodass wir dann erst später den Flughafen verlassen konnten. Da wir zu neunt unterwegs waren, quetschten sich vier von uns in die von Anschnall-Gurten unbesetzte Rückbank, während sich zwei weitere hinten auf der Ladefläche des Pick-Ups neben meinem Gepäck im strömenden Regen gemütlich machten. Jaaaa, Regen! Ich habe tatsächlich den deutschen Regen hierhergebracht! Eigentlich denkt man sich ja, dass man schon bei der Landung von brüllender Hitze umgeben ist, doch nichts da! Beim Verlassen des Flughafens hätte ich mich genauso gut klimatisch gesehen irgendwo innerhalb Europa befinden können!
Während wir an einer Ampel standen, kamen gelegentlich Eingeborene vorbei und versuchten uns zu überreden, diverse Dinge zu kaufen. Für mich nichts Neues, da ich so etwas in der Art auch schon einmal in Ägypten erlebt hatte. Dennoch ein komisches Gefühl, wenn man bedenkt, dass hier auch viele Kinder unter diesen Bedingungen leben müssen!
Zuhause angekommen kam auch schon die nächste Überraschung: das Häuschen. Es ist zwar gemütlich, aber dennoch sehr einfach. Beim ersten Toilettengang brach ich fast in Panik aus, da ich wegen der hohen Wassermenge beim Spülen dachte, ich hätte das Klo verstopft! Wenn man sich auf die gummiartige Toilettenbrille setzt, entweicht die Luft rechts und links unter dem Gewicht mit einem pfeifenden Ton, was leicht verstörend ist. Beim Hochklettern des Hochbettes sucht man normalerweise nach Halt und hält sich an dem Gestell des Bettes fest. Da es hier aber kein Gestell oder sonst etwas gibt, und die Matratze nur lose geklatscht auf dem Bett liegt, habe ich an der Matratze haltsuchend erstmal das halbe Bett mit nach unten gezogen, während ich am Gestell des Bettes langsam aber sicher hinunterrutschte. Auch die Küche ist ganz anders. Wegen eines neuen Gasanschlusses benutzt man zum Kochen Gasflaschen, die unter den Herd montiert werden. Der extra für mich kopierte Hausschlüssel war nur auf einer Seite mit einem Abdruck beschmückt und die Schubladen der Kommoden flogen dir nur so entgegen, als du sie öffnetest. Sehr begeistert aber war ich über die beiden Hunde, die wir hier halten werden, außerdem aber auch von dem schönen Garten und natürlich von dem Gelände des Kinderzentrums.
Das Heim
Den restlichen Tag kümmerten wir uns um die Kinder und ich begann damit, mich mit ein paar Leuten auf Spanisch zu unterhalten, was manchmal mehr nach einer Unterhaltung zwischen Taubstimmen aussah. Außerdem fuhren wir zur Bank, um uns dann die Türen aufgrund der Öffnungszeiten direkt vor der Nase zugeschlagen zu lassen! Dann fiel auch noch jemand von der Ladefläche des Pick-Ups, wegen des zu schnellen Anfahren des Fahrers. All diese komplett neuen Eindrücke plus meine Müdigkeit sind keine gute Kombi und zeigten sich im Verlaufe des Tages immer deutlicher. Da macht es die hier  in Tüten gefüllte Milch auch nicht wirklich einfacher! :D
Am Abend dann sorgte ich noch großzügig für eine komplette Überschwemmung im gesamten Bad und unserem Zimmer, inklusive des Flurs, außerdem noch für eine nun endgültig kaputte Glühbirne im Bad! Ich denke mal das wären dann für heute genug Eindrücke. Myriam und ich werden jetzt schlafen gehen, weil wir morgen früh zum Arzt müssen.
Bald Neues über meine Erfahrungen!
Maria José, Myriam, Marita, Ich, Gerson, Diego

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