Das Ministerium der Frauen
Dieser Tag war wieder ein sehr sehr langer.
Alles fing schon in der Nacht an, beziehungsweise sehr früh am Morgen. Im
Halbschlaf hörten wir Schreie, die wir nicht genau zuordnen konnten. Es war
eine Mischung aus Katzengejaule und Babygeschrei. Hundebabys! Kiara hat endlich
ihre Babys bekommen, es sind insgesamt 5 Stück. Beethovens tiefe Bellen hörte
man ab und zu auch aufgeregt, und ich bin echt stolz, dass er sich benimmt und
gut auf die Babys aufpasst.
Jetzt weiß ich, warum mich die beiden die
letzten beiden Male vor dem Joggen so aufgeregt angesprungen und gebissen haben
:D
Leider konnten wir uns nicht lange mit den
Babys beschäftigen, weil es schon sehr früh losging; um 10 vor sieben machte
ich mich schnell über mein Müsli her, bis es wieder mal hupte, wir stiegen alle
ins Camioneta und auf gings zum „Tag der Frauen“. Hier gibt es sehr viele
Feiertage, vor kurzem noch der „Tag des Alles“. Was man sich darunter
vorstellen kann? Tag der Liebe, Tag des Friedens, Tag des Essens, einfach der
Tag des Alles eben! Heute also der Tag der Frauen, allerdings nur unter den Adventis.
Die Veranstaltung fand in dem riesigen,
paradiesischem Garten einer Schwester statt, und war nur so überfüllt von
Mädels. Ein Drittel von ihnen trug Sombreros, um sich von der Sonne zu
schützen. Verwirrt entdeckte ich sogar einige Leute mit Sonnenschirmen.
Es war wirklich ein sehr schöner Nachmittag! Es
gab einen „Caminando de Oracion“, wieder mal ein Drama (hier werden so gern
Dramen gespielt), wo ich natürlich als ein Engel eingeteilt wurde, Predigten,
Seminare, ganz viele Früchte, neue Leute, Paparazzi, und abgesehen davon, dass
das ganze Programm knappe 10 Stunden dauerte und wir fast 3 Stunden mit der
Zeit hinterher lagen, kann ich über den Tag nicht meckern.


Heute habe ich übrigens die überraschende
Erkenntnis gemacht, dass es bei den Adventisten hier in Südamerika Uniformen
gibt! Die Frauen haben an ihrem Rock immer ein oder mehr Ringe, ob das eine
Bedeutung hat, weiß ich aber noch nicht.
Völlig müde dann ging es wieder nach Hause, und
eigentlich wollte ich mich müde ins Bett fallen lassen, doch auf einmal wurde
ich zum zweiten Mal überrumpelt: die Jugendlichen aus der Gemeinde ließen mich
überraschend holen, um meinen Geburtstag nachzufeiern, ich bekam wieder ne
Torte ins Gesicht geklatscht, es wurden einige super witzige Spiele gespielt,
ich bekam einige Reden, und nach einem Mitternachtssnack ging es dann auch
endlich ins Bett. Ein sehr langer Tag!
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