Der Supermarkt

Ein großer Supermarkt ist hier tatsächlich sehr umfangreich und es gibt sehr viele und auch neue Produkte. Wir durften schon viele exotische Obst und Gemüsesorten ausprobieren, von denen ich noch nie etwas gehört habe und die für mich wie eine Fantasie-Frucht aussehen. Soja gibt es hier übrigens in Hülle und Fülle: Sojamilch, Sojatdrinkjoghurt, Sojasaft mit Geschmack, Sojaaufstrich, einfach alles!
Die Hausmütter in Deutschland dürfen neidisch sein: es gibt hier an jeder Kasse uniformierte „professionelle Einpacker“, die all deine Einkäufe in (für mich inzwischen befremdlich) Plastiktüten packen und dir in die Hand drücken. Umständlicher Weise muss man danach seine Sachen aus einem Schließfach direkt daneben abholen, da man den Supermarkt nicht mit Rucksack oder Ähnlichem betreten darf.
Eine Milch in einer Verpackung habe ich hier zwar noch nicht gefunden, dafür aber richtig leckere, typische Spezialitäten, die man hier hin und wieder an Ständen kosten kann. Sehr enttäuschend für mich: es gibt hier keine Paprika-Chips! Dafür aber Empanadas, die die Sache wieder wett machen!

Als ich vor kurzem mit Maria José einkaufen war, hat mich das sehr an meine Einkäufe mit meiner Mama in Deutschland im Aldi erinnert. Ich war in meinen damaligen Freistunden morgens des Öfteren mit Mama einkaufen, und war damals schon genervt gewesen, wenn sie sich mit anderen Müttern verquatscht hat. Mit Maria José dauerte es aber alles einen Ticken länger, weil hier niemals durch den Laden gehetzt wird, sondern solange gewartet wird, bis man alles auf den letzten Drücker machen kann, und das natürlich: gemütlich.
Wir also in dem Riesen-Supermarkt, ich gerade 2000 Pesos abgehoben und lose in meinem Bauchtäschchen verstaut. Maria rechts, Maria links, ich eiere mit dem Wagen hinterher, bis wir dann endlich verschwitzt (ich zumindest) im Wagen sitzen. An diese Fahrt werde ich mich noch lange erinnern. Es ist die erste Fahrt, bei der ich realisiert habe, dass hier nicht einfach beliebig gehupt wird, wie ich immer dachte, nein!
In Deutschland schaut man bei einer Kreuzung immer brav nach rechts, ob denn ein Auto kommt, um dann erleichtert wieder ein wenig aufs Gaspedal zu drücken. Hier wird einfach gehupt, um den Autos rechts anzukündigen, dass man ihnen die Vorfahrt nimmt und brettert einfach weiter. Also falls mein Fahrlehrer das hier liest, empfehle ich ihm zwingend, sich niemals hier auch nur in der Nähe einer Straße aufzuhalten, wenn er keinen Herzinfarkt bekommen möchte! 😂
Ein anderes Beispiel: Als ich vor kurzem über einen Zebrastreifen lief, zeigte mir ein hupender Autofahrer einen Vogel, was ich mir denn eigentlich dabei denken würde! 
Was mich auch sehr geschockt hat (vor allem als Halb-Niederländerin, wo fast alle Mütter ihre Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen), ist die Gemütlichkeit hier. Während meine Mutter mir damals noch einen Vogel gezeigt hat, wenn ich mir das Auto für den Drogeriemarkt leihen wollte, fährt man hier tatsächlich von einer Tür zur nächsten. Von unserem Haus zum Hogar sind es bestimmt 300m, die man zu Fuß in einer Minute schafft. Dennoch fahren wir so oft  einmal um den Block von hier zum Hogar oder vom Hogar wieder nach hier mit dem Auto! Ich sage nur, Amerika hallo!
Vielleicht kennen es viele Leute hier, die gerne mal Touristen in Tunesien oder anderen südlichen Ländern sind. Man ist auf dem Markt, möchte sich gerne ein wenig umsehen, aber man darf den Leuten auf gar keinen Fall in die Augen schauen, denn dann denken diese direkt, dass du ihnen alles abkaufen möchtest. Und wenn nicht, dann versuchen sie dich mit allen Mitteln davon zu überzeugen, dass dem doch so ist. Hier ist es vom Prinzip her ganz genauso; nur mit den Bussen! Ich kann hier nicht mal am Straßenrand laufen, weil dann direkt vier Busse hupend neben mir anhalten wollen, um mich mitzunehmen. Ich verstehe nicht, was denen das bringt, wenn ich mitfahre, weil ich eigentlich genau wie alle anderen auch den gleichen Preis zahlen würde! Naja, wie sagt man auch; andere Länder, andere Sitten!


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