Ende gut, VISUM DA!


Endlich haben wir es geschafft! Nach langen Wartezeiten und manchmal auch einigen Ausrastern können wir jetzt stolz unser Visum in den Händen halten! Ich hab inzwischen echt die Schnauze voll von irgendwelchen Wartezimmern und Nummern, die man ziehen muss. Respekt an die Leute, die es schaffen, eine neue Staatsbürgerschaft anzunehmen. Respekt an Maria José, die ja eigentlich Spanierin ist!
In unserm neuen Camioneta (so nennt man die Jeeps hier) ging es dann erst mal noch zum Direktor einer großen Bank (auch wieder ein Freund), dem sie ihre „Voluntarias alemanas“ unbedingt vorstellen wollte, und danach einkaufen, wo Maria José uns großzügig ein Glas „dulce de leche“ von 80 Pesos (umgerechnet fast 10 Euro!!!) kaufte. Ich machte die Erfahrung, dass hier diese „Service-Männer“, die deine Einkäufe in Tüten verstauen, sogar deinen Einkaufswagen zu deinem Wagen bringen und für dich einladen, was mich dazu brachte, darüber nachzudenken, vielleicht doch noch einige Wartezeiten in irgendwelchen Immigracion-Offices in Anspruch zu nehmen.
Plötzlich rief Maria José mitten auf der Ausfahrt des Parkplatzes „Oremos, chicas!“ und fing an, laut zu beten, während die Autos, Taxis und andere Gefährte nur so anfingen aggressiv zu hupen und rufen. :D „Hey, wir beten gerade!“
Apropos Taxi: inzwischen weiß ich, dass die ganzen Motorradfahrer alle Taxis sind. Wenn ich morgens joggen gehe, laufe ich bestimmt bis zu 4x an solchen Taxis vorbei und muss ihnen unverständlicherweise klarmachen, dass ich ganz bestimmt nicht irgendwo eilig hin muss und daher sicher nicht ganz unfreiwillig rum renne. :D hier joggt man eben nicht, und auch Fahrräder werden hier anscheinend nur zum Sport selber genutzt. Ich habe hier (leider!) wirklich noch keines gesehen. In Deutschland habe ich praktisch alles mit dem Fahrrad erledigt. Diese 3-rädrigen Gefährte namens „Tocito“ scheinen hier auch als Taxis zu dienen.

Es gibt jetzt seit Neustem übrigens einen Running-Gag in der Familie, dass Maria José meine Mutter sei. Ich habe ein Foto meiner Eltern, in dem meine Mutter Maria José anscheinend ähneln soll. Sie schickte das Bild in die Whatsapp-Gruppe ihrer Familie aus Spanien, was eigentlich eher als Witz gedacht war. Später musste sie ihre Mutter mit aller Kraft davon überzeugen, dass das tatsächlich nicht sie auf dem Foto ist! Wo sie noch am Anfang erzählte, sie hätte einen „netten Deutschen“ kennengelernt, mit dem sie jetzt durchbrennen wolle, musste ich später eine Sprachmemo machen, wo ich versichere, dass dies tatsächlich meine Eltern sind! Ich bin also jetzt offiziell die Tochter von Maria José del Pino Martin! :D


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