Rausschmiss aus unserem Heim

Es ist alles so, wie immer. Der Hahn kräht am Morgen, die Hunde halten ihr übliches Bell- und
unsere Hundebabys ihr Heulkonzert, die Sonne geht träge auf und schenkt der noch kahlen Landschaft ein sanftes Lächeln. Und wir sitzen ganz normal wie immer mit den Kindern am Frühstückstisch, essen und quatschen mit Maria José, die auf einmal so nebenbei in einem Nebensatz erwähnt, dass wir nur noch 10 Tage Zeit haben, den Hogar zu verlassen, da dieser dem Gouvernement gehört und dieser das Haus jetzt endgültig für sich beansprucht. Später dann fanden wir heraus, erst 10 Tage, nachdem diese einen Brief vom Gouvernement bekommen hat. Da wir dann ein neues Heim suchen müssen, was wir dann auch selbst bezahlen müssen, müssen wir beide wohl aus unserem Häuschen raus und nach Satelite Norte in das urige Städtchen umziehen. Kaum hier angekommen, muss man auch schon direkt hier weg! Eine gute Sache hat das ganze aber, denn wir hatten bis jetzt immer große Wasserprobleme, was bedeutet, dass immer, wenn man im Hogar den Wasserhahn angemacht hat, das Wasser aus allen möglichen Wasserabflüssen im Hogar wieder aus dem Boden kommt. Bei uns im Haus in Maritas Bad kam es auch mal ganz gerne aus dem Duschabfluss hoch, und zwar das Wasser aus der Toilette!
Das Problem an der ganzen Sache ist aber trotzdem, dass wir dann die erste Zeit gar nicht mehr mit den Kindern arbeiten können, da wir mit Renovierungsarbeiten beschäftigt sein werden. Wir stehen also genau am gleichen Punkt, wie Patty und Hannah zwei Jahre vor uns!
Wir haben uns hier nämlich schon richtig eingelebt. Wo es am Anfang noch Kommunikationsschwierigkeiten gab, und es mir schon fast im Herzen wehtat, wenn ich eines der Kinder nicht verstehen konnte, haben uns die Kinder schon richtig liebgewonnen und diese wissen auch ganz genau, was wir von ihnen erwarten. Wir werden immer wieder mal gerne Tia (Tante) oder Profe (Lehrerin) genannt, und die Kinder treten uns mit mehr Respekt entgegen. Naja gut, manchmal eben. Dadurch, dass wir einen süßen kleinen 3D-Tageskalender gebastelt haben, den Kinder eigenes Material wie Heftchen, Spiele usw. besorgt haben, und Myriam jetzt auch noch ihr Recycling-Projekt macht, werden die Kinder auf einmal richtig aktiv. Unser Plan mit den Smileys bei den Kategorien Hausaufgaben, Ehrlichkeit, Gehorsam, Putzen, Verhalten und Pünktlichkeit verstärkt die Motivation der Kinder enorm.
Myriams Idee, mit den Kinder einen Komposthaufen zu machen und danach in der davon entstandenen Erde Pflanzen wachsen zu lassen, begeistert die Kinder und endlich wird der Müll hier mal anständig getrennt (ich hatte glaube ich einmal schon mal erwähnt, dass der Müll hier nie getrennt, sondern einfach alles verbrannt wird).
Auch wenn die Kinder hier sehr anstrengend sein können und ich irgendwie in letzter Zeit öfter mal die raufenden Jungs auseinander holen muss, habe ich die Kleinen schon so sehr ins Herz geschlossen und werde sie sehr dolle vermissen. Ich hoffe, dass wir in unserer leider nur noch sehr kleinen Einsatzzeit den Kindern etwas auf ihren Weg mitgeben können. Die Farben auf Englisch und die Nummern können sie schon, und Liebe von uns haben sie auch viel bekommen <3


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