Nächtliche Besuche

Dieser Blogeintrag ist inspiriert von letzter Nacht. Als ich heute meine Arme betrachtete, die von den rot-weiß geschwollenen Pusteln nur so übersät sind, dachte ich mir, es wird höchste Zeit mal einen Eintrag über dieses Thema zu schreiben. Wenn man sich abends zu Bett begibt, da tauchen sie plötzlich aus dem Nichts auf. Sie sind klein, man sieht sie irgendwie nie kommen, aber sie sind immer da: Moskitos!
Alles fängt meistens damit an, dass man sich müde vom Tag sich sogar noch abquält, sich ins Bad zu begeben und bettfertig zu machen. Man steht also im Bad, schaut seinem Gegenüber-Spiegelbild mit müden, halbgeöffneten Augen entgegen, während man die Zahnbürste auf und ab bewegt. Dann wird noch schnell das Gesicht gereinigt und ehe man sich es versieht, hat man sich schon ins Bett fallen gelassen.
Einen Moment ist es ruhig, man geht seinen Gedanken vom Tag nach, während draußen die Grillen zirpen, vielleicht bellt auch der ein oder andere Hund aus der Ferne. Und dann auf einmal ist es da. Dieses Summen. SSSsssssSSSSSSSsssSSSS. Ein penetranter Ton, der nach Aufmerksamkeit zu schreien scheint. Weit weg und immer näher kommend.
Jedesmal, wenn mir dieses Geräusch im wahren Sinne des Wortes zu Ohren kommt, dann weiß ich, es ist um die Nacht geschehen. Phase 1 beginnt damit, dass man erst einmal (noch hoffnungsvoll) versucht, dieses Vieh mit zappelnden Handbewegungen und irgendwann dann mit seinem schwungvollen Kissenschlag zu vertreiben. Aber immer, wenn man dann so ein paar Minütchen, vielleicht aber auch Sekündchen daliegt, und denkt, jaaaaa, jetzt habe ich es vertrieben! Genau dann fängt dieses Summen dann wieder an. Irgendwann tritt dann Phase 2 auf. Man beginnt, die Moskitos zu ignorieren, weil man merkt, dass es zum einen hoffnungslos ist und man sich zum anderen aber auch den Tieren unterlegen und ausgesetzt fühlt. Die Stiche treten ein und man wälzt sich nur von der einen Seite auf die andere. Die Müdigkeit scheint auch irgendwie wie weggeblasen zu sein.
Und dann fängt sie an. Phase 3. Man wacht mitten in der Nacht von unglaublichen Ruckreizen am ganzen Körper auf, die einfach nicht aufhören wollen. Nicht mal ein kräftiges Jucken scheint diesen Juckreiz auch nur für einen Moment zu beruhigen. Man kratzt sich und kratzt sich und kratzt sich, bis es blutet.
Irgendwann steht man auf, geht in die Küche und schaut, ob noch Myriams Mini-Tube Kühlgel da ist, von der diese meinte, wir sollten sie nur im übelsten Notfall benutzen. Aber irgendwie ist sie nie zu finden. Traurig schließt man die Türe, schlurft zurück zu seinem Zimmer und cremt sich erst einmal die Füße ein, die komischerweise am meisten zerstochen sind. Dann zieht man sich lange Socken an (das ist das erste Mal nach 5 Jahren, dass ich keine Sneaker-Socken trage), und legt sich vorsichtig, ganz vorsichtig wieder ins Bett, um an den gefährdeten Stellen keinen Juckreiz auszulösen.
Der Rest der Nacht ist dann eigentlich nur noch Gut-Glück. Entweder du kannst dann noch die paar Stunden schlafen, oder eben auch nicht. Wenn du dann am nächsten Morgen mit Augenringen bis zu den Knien aufwachst, erst einmal gespannt deine ganzen Mückenstiche begutachtest und untersuchst, wo es dich diesmal erwischt hat (glaubt mir, da gibt es wirklich ganz ungelegene Stellen! 😬) und dann auch noch realisiert, dass man jetzt raus aus dem Bett muss, dann kann es das ein oder andere Mal passieren, dass man vielleicht nicht ganz so gut drauf ist.

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